Santiago de Compostela, Galizien
Was kein Youtube-Video zeigen kann:
Die Seele kommt an; meine war überwältigt!
Ich bin nach Santiago de Compostela gekommen, aber ich blieb nicht für die Messe.
Nicht, weil mein Glaube schwach war –
sondern weil er zu stark war,
um das Schauspiel zu ertragen:
Ein riesiges Weihrauchfass, das durch den Raum schwingt,
aber keine Kommunion mehr,
keine stille Hingabe,
keine Gegenwart Christi in der Hostie.
Die Kathedrale war voll von Menschen,
die kamen, um zu sehen –
nicht, um zu beten.
Doch trotz allem:
Die Apsis trägt noch immer 34.000 Bovis-Einheiten.
Die dicken Mauern aus grauem Granit
atmen noch immer die Stille von tausend Jahren.
Und in den Gassen der Altstadt
spürte ich sie noch:
die Echtheit,
die Hingabe,
die Demut derer,
die hier einst pilgerten,
nicht als Touristen,
sondern als Suchende.
Die Muschel des Jakobus war überall.
Und in ihr erkannte ich:
Das Heilige lässt sich nicht
vertreiben.
Es zieht sich nur zurück –
in den Stein,
in die Stille,
in die Herzen,
die noch empfangen können.